26 Kilometer. Soviel sind wir am Sonntag gewandert, um den Þingvallavatn herum, ein gutes Stück jedenfalls, denn der See ist riesig, 84 Quadratkilometer lese ich gerade. Nördlich vom See, in Þingvellir, tagte vor eintausend Jahren das Alþing, das Parlament der Isländer, eines der ältesten Europas.
Im Þingvallavatn schwimmen vulkanische Inseln und fette Seeforellen, und drum herum protzen mehrstöckige spiegelverglaste Sommerhäuser mit dem Superreichtum von vor 2008. Pre-Kreppa*-Häuser sozusagen. Der Þingvallavatn ist übrigens auch im Sommer so kalt, dass man binnen weniger Minuten darin erfrieren würde. Wir hielten also gebührend Abstand und nur dann und wann inne, um der Aussicht zu huldigen. Danach Bier, Pizza, Bett. Am nächsten Morgen saß ich mit schmerzenden Beinen im Flieger nach Berlin, müde und sonnenverbrannt, aber stolz wie Bolle. *Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 in Island. Heißt soviel wie Krise, Depression, Panik, aber auch Alarm.
2 Kommentare
Am Sonntag waren wir im Hengill wandern. Dieses Gebiet im Südwesten der Insel ist vulkanisch hyperaktiv. Dort soll auch die Trollfrau Jóra unschuldigen Reisenden aufgelauert haben, um sie zu verspeisen. Vermutlich hat sie die Armen in den heißen Quellen gegart, die dort überall aus der Erde schießen. Und: es ist doch Winter. Zumindest ab ca. 300 Meter Höhe, wie man auf den Bildern sieht. Nachdem wir uns durch knietiefen Schnee auf die Bergspitze gekämpft hatten, wurden wir oben mit einer Aussicht auf die Hekla und den Eyjafjallajökull belohnt. Nasse Füße, schwere Beine und stilles Gemecker waren vergessen. Und heute gibt es sogar eine Slideshow! |
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Juli 2022
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