Viel hat sich ja nicht geändert, dachte ich erfreut, als ich neulich, nach sehr langer Zeit, mal wieder in Warnemünde war. Die Broiler-Stube im Hotel Neptun, die Seekiste am Alten Strom, das Fischgeschäft Min Herzing -- alles noch da.
Die Möwen zeigten mir Rostocker Exil-Deern gleich am ersten Tag, was hier jetzt Sache ist. Oder: wer hier jetzt das Sagen hat. Als ich über den Alten Strom spazierte, mit einem gerade erstandenen, lange ersehnten Fischbrötchen, tauchte plötzlich rechts über meiner Schulter ein gebogener Schnabel von beachtlicher Größe auf. Und riss mir, bevor ich noch Matjeshering sagen konnte, mein Fischbrötchen aus der Hand. Ich verstand endlich, warum sich die anderen Kunden unter der Markise am Fischstand drängten und dort ihr Fischbrötchen verzehrten. Umkehren, ein neues Fischbrötchen kaufen, die Niederlage eingestehen, kam nicht in Frage. Dafür ging ich am Abend in die Broiler-Stube im Neptun-Hotel. Der halbe Broiler mit Pommes Frittes und Puszta-Sauce schmeckt noch so wie vor 25 Jahren. Und die Schlange vor der Broiler-Stube gibt es auch noch, nur ist sie nicht mehr ganz so lang. Neben mir an der Bar saßen drei Mittfünfzigerinnen. "Wie früher", schwärmte die eine. "Erst Wellenbad, dann Broiler und danach Rieseneisbecher." Und das verstehen jetzt nur Insider.
3 Kommentare
Dorit Parson
3/3/2012 03:40:15 am
Wunderschöne Bilder, sie sind wirklich gelungen. Mit dem Fischbrötchen übrigens bist du nicht alleine, das habe ich auch schon einige Male beobachtet.
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Thomas Pelikan
14/3/2012 05:20:07 am
Liebe Uta,
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Uta
14/3/2012 05:25:32 am
Darauf freue ich, lieber Thomas!
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