Heute ist Þorláksmessa[θɔrlauxsˌmɛsːa], der Tag, an dem man in Island den Weihnachtsbaum schmückt, das Haus putzt und die letzten Weihnachtsgeschenke kauft. Auf dem Laugavegur herrscht Trubel. Die Geschäfte sind bis 23 Uhr geöffnet, man trifft Freunde und Verwandte, bleibt stehen, schwatzt. Nur an einigen Häusern geht man hastig vorbei und hält die Luft an, weil es aus ihnen so stinkt, als hätte dort gerade ein Pferd in den Kochtopf gepinkelt. Das kommt von Skata, dem vergammelten Rochen, der hier traditionell am 23. Dezember gegessen wird. Ich als útlendingur muss da ja nicht mitmachen. Außerdem esse ich sowieso lieber Fish 'n Chips. Die gibt es gegenüber vom Hafen im "Icelandic Fish & Chips". Dazu passen Einstök, ein wunderbar aromatisches, isländisches Bier, und Brennivín (auch Schwarzer Tod genannt). Das Bistro ist im Sommer oft so krachend voll, dass man kaum Platz bekommt. Jetzt im Winter streifen nur ein paar lichtscheue Touristen durch die Straßen, und deswegen ist es entspannter. Das Essen bestellt man am Tresen, trägt seine Nummer zum Tisch und bekommt wenig später seinen kleinen Fish-'n-Chips-Eimer. Knusprig, heiß und köstlich. Alles bestreut man kräftig mit Meersalz und tunkt sich dann durch diverse hausgemachte Dips auf Skyr-Basis. Der Brennivín danach ist kein Muss, aber empfehlenswert.
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Juli 2022
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