LANGESLEBEN
  • Blog
  • Über mich

Mettigel in Uri

15/1/2017

2 Kommentare

 
​Zur Alp im Kanton Uri komme ich in sieben Stunden -​ mit Flugzeug, Bahn und Postbus. Die Luftseilbahn, das letzte und dann einzige Transportmittel, bringt mich schließlich zum Ferienhaus, das in 1650 Meter Höhe liegt.
Bild
Im Tal war es kalt und grau, doch über der Wolkendecke strahlt die Sonne. Hier oben gibt es nur wenige bewirtschaftete Höfe, ein paar Gaststüblis und natürlich die Skilifte, die aber wegen des fehlenden Schnees geschlossen sind. 
Bild
​Ich bin etwas nervös. Außer meiner Freundin Tina kenne ich niemanden in der Gruppe, die sich jedes Jahr in dem ehemaligen Bauernhaus trifft. Meine Sorge ist unbegründet; die bunt gemischte Truppe nimmt mich herzlich auf. Nach zwei Tagen habe ich fünfundzwanzig neue Namen drauf.

In den nächsten Tagen bleibt es sonnig. Nach dem Frühstück auf der Terrasse fläze ich mich in einen Liegestuhl, wickle mich in eine Decke und setze die Sonnenbrille auf. Ich komme mir plötzlich sehr reich vor.
Bild
​Am letzten Tag des Jahres mache ich mich morgens mit fünf Männern auf den Weg zum Rosstock (2400 Meter). Schnell erreichen wir die Schneegrenze. Über uns zieht ein Milan seine Kreise. Zwei Dohlen fangen im Flug die Brotstücke auf, die wir ihnen zuwerfen. Ich erkläre, dass Dohlen sprechen können, aber keiner glaubt mir. 
Bild
Bild
Bild
Bild
Silvester. Das Motto: verruchte 20er Jahre. Der Aufenthaltsraum wird zum glamourösen Ballsaal, in der Küche entsteht das Gala-Buffet mit Gurkenkrokodil und Mettigel und auf der Terrasse die Bar mit illuminierten Eisblöcken und Fackeln. Wir setzen Zylinder und Schiebermützen auf, legen falsche Wimpern und Federschmuck an und verwandeln uns für einen Abend in Dandys und Flapper Girls. 
Bild
Mit dem neuen Jahr kommt der Schnee. Ich jogge den Berg hinauf und verfluche ein bisschen das Hamburger Flachland.​ Bis auf mein leises Schnaufen ist es komplett still hier oben. Die einzigen Spuren im frischen Schnee sind die von Kaninchen und Füchsen. 
Bild
Bild
Das war's dann auch mit dem Joggen, denn wenig später schneien wir fast ein. Nur einmal machen wir mutig den Versuch eines Spaziergangs. Tief gebeugt kämpfen wir uns durch den Schneesturm, und als wir die Tür zum nur hundert Meter entfernten Berggasthof aufstoßen, sehen wir aus wie die Mitglieder einer Mount-Everest-Expedition. Der Schnee ist mittlerweile so hoch, dass Hund und Kinder fast darin verschwinden.
Bild
Bild
Bild
Am letzten Tag beruhigt sich der Sturm, und die Skilifte öffnen. Wir putzen das Haus, ich übe horizontales Teppichkehren, und dann bringt uns die Gondel zurück ins Tal. Was für eine phantastische Woche!
Bild
2 Kommentare

    RSS-Feed

    Stichwörter

    Alle
    Autofahren
    Berlin
    Brenna
    Chuck Norris
    Fotografie
    Goldbroiler
    Hamburg
    Hamlet
    Hinsegin Dagar
    Ísafjörður
    Isländisch
    Istanbul
    Joggen
    Jólasveinar
    Kalter Hund
    Katzen
    Kleifarvatn
    Kría
    Labskaus
    Loreley
    Moselsteig
    Neujahrsvorsätze
    New York
    Nordlicht
    Ostern
    Páskaegg
    Pinula
    Schnee
    Schneesturm
    Schwedeneisbecher
    Schweiz
    Schwerin
    Schwimmbad
    Seljalandsfoss
    Silvesterfeuer
    Sizilien
    Skata
    Skogafoss
    Sommeranfang
    Theater
    Trolle
    Vulkan
    Vulkanausbruch
    Wandern
    Warnemuende
    Weihnachten
    Weimar
    Wetter
    Winteranfang
    Zahnarzt


    Archiv

    April 2018
    Dezember 2017
    Oktober 2017
    Juni 2017
    März 2017
    Januar 2017
    Dezember 2016
    August 2016
    Mai 2016
    April 2016
    März 2016
    Februar 2016
    Januar 2016
    August 2015
    Juli 2015
    Mai 2015
    April 2015
    März 2015
    Februar 2015
    Januar 2015
    Dezember 2014
    November 2014
    Oktober 2014
    Juni 2012
    Mai 2012
    April 2012
    März 2012
    Februar 2012
    Januar 2012
    Dezember 2011
    November 2011
    Oktober 2011


    Island-Blogs & mehr

    Zauber des Nordens
    Tina Bauer bloggt über Island
    Icelandic Language Blog
    Frauen, Fische, Fjorde
    Deutsch-Isländisches Netzwerk
    Schreiben in Island
  • Blog
  • Über mich