4 Kommentare
Yukon und Heide (aus http://heide.blogger.de/) Schon wieder geht es ums Wandern. Diesmal im Berliner Umland. Von Woltersdorf nach Hangelsberg liefen wir gestern. Kurz vor dem Ziel, im kleinen Gasthof „Zur Forelle“, trafen wir Heide und Yukon. Heide, 72, weißhaarig, fröhliche blaue Augen in wettergegerbtem Gesicht, trug einen Rucksack, dessen Größe auf eine mehrtägige Tour schließen ließ. Es stellte sich heraus, dass Heide und der zwölfjährige Husky-Schäferhund-Mischling Yukon seit drei Wochen unterwegs sind. Vierzig haben sie noch vor sich, von Stettin nach Gibraltar wollen sie laufen. Nachdem Heide der Wirtin der Forelle ihr iPad zum Aufladen übergeben hatte, erzählte sie uns von Regenradars und Wanderkarten, die sie über das iPad abruft, von der Sehnenscheidenentzündung, die sie mit Blutegeln kuriert, von der Schwierigkeit, im Gewitter ein Zelt aufzubauen, von abendlichen Brennesselsuppen und hilfsbereiten Dorfbewohnern. Nach einer Rückenoperation vor vielen Jahren prophezeite ihr der Arzt, sie würde keine fünf Kilometer mehr wandern können; einige Jahre später schickte sie ihm eine Ansichtskarte vom Nebelhorn. Einmal in der Woche geht Heide in eine Pension, „um meine Sachen und meine Haare zu waschen, ansonsten schlafe ich im Zelt.“ „So ganz allein?“, fragte meine Wanderkollegin verwundert. Heides Augen blitzten auf. „Ich bin doch nicht allein. Die Natur ist bei mir, die Bäume, Vögel, Pflanzen. Und Yukon natürlich.“ Der fraß bereits an dem zweiten Teller Fleisch, dem ihm die freundliche Forellenwirtin unter den Tisch geschoben hatte. Abends ruft Heide über das iPad ihre e-mails ab und schreibt in ihren Blog. Den fand ich schnell: http://heide.blogger.de/. Daher stammt auch obiges Foto. Das sei übrigens dritte Fernwanderung, erzählte uns Heide. Einmal lief sie von Usedom ins Sauerland. |
Stichwörter
Alle
Archiv
Juli 2022
|