Viel hat sich ja nicht geändert, dachte ich erfreut, als ich neulich, nach sehr langer Zeit, mal wieder in Warnemünde war. Die Broiler-Stube im Hotel Neptun, die Seekiste am Alten Strom, das Fischgeschäft Min Herzing -- alles noch da.
Die Möwen zeigten mir Rostocker Exil-Deern gleich am ersten Tag, was hier jetzt Sache ist. Oder: wer hier jetzt das Sagen hat. Als ich über den Alten Strom spazierte, mit einem gerade erstandenen, lange ersehnten Fischbrötchen, tauchte plötzlich rechts über meiner Schulter ein gebogener Schnabel von beachtlicher Größe auf. Und riss mir, bevor ich noch Matjeshering sagen konnte, mein Fischbrötchen aus der Hand. Ich verstand endlich, warum sich die anderen Kunden unter der Markise am Fischstand drängten und dort ihr Fischbrötchen verzehrten. Umkehren, ein neues Fischbrötchen kaufen, die Niederlage eingestehen, kam nicht in Frage. Dafür ging ich am Abend in die Broiler-Stube im Neptun-Hotel. Der halbe Broiler mit Pommes Frittes und Puszta-Sauce schmeckt noch so wie vor 25 Jahren. Und die Schlange vor der Broiler-Stube gibt es auch noch, nur ist sie nicht mehr ganz so lang. Neben mir an der Bar saßen drei Mittfünfzigerinnen. "Wie früher", schwärmte die eine. "Erst Wellenbad, dann Broiler und danach Rieseneisbecher." Und das verstehen jetzt nur Insider.
3 Kommentare
Eigentlich wollte ich schon letzte Woche schreiben, wollte meinem Ärger Luft machen: über pralle nackte Mutterbrüste, die mir wieder und wieder auf meiner Facebook-Wall präsentiert werden. Von eifrigen Befürwortern des Stillens. Mir wurde jedoch geraten, den Eintrag nicht zu veröffentlichen. Zu persönlich. Zu verfänglich. Zu heiß. (Heiß nicht im Sinne von nackt.) Also gut. Neulich war Valentinstag. An diesem wurde dieser Leipziger interviewt. Der nennt diesen Tag ein "gewisses Gerummle". Es brauchte eine Weile, bis es mir einfiel. Das ist doch Rolf Herricht. Er lebt! Einige Kommentatoren plädieren für ihn als neuen Präsidenten. Eines ist sicher. Dieser Mann hätte auf alles eine Antwort.
Und ich sah meine Geschichte zum ersten Mal in Buchform. Ich bewunderte die Illustrationen, strich zärtlich über den Einband ... ich war entzückt. Ist das Kamel nicht der Hammer? Hinterher gingen wir in Stines WG feiern. Dort gab es viel zu sehen, unter anderem Kunst im Klo.
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Juli 2022
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